Der Pflegedienst Weggerle sei schon seit geraumer Zeit im Austausch mit der Keppler-Stiftung über eine mögliche Betriebsübernahme: „Durch die jahrelangen Kooperationen, unter anderem mit dem Hospiz Veronika und Betreutem Wohnen, gab es immer wieder Berührungspunkte und Gespräche mit den Einrichtungen und Diensten des Trägers im Verbund“, erzählt Erika Weggerle, die 1989 den Pflegedienst gründete und seither leitete. Die Geschäftsräume befinden sich in der Wengenstraße und werden von der Stiftung übernommen – die neue Katholische Sozialstation Reutlingen, Team Eningen ist somit nur wenige Meter von den künftigen Kolleg:innen der Seniorenzentren St. Elisabeth und Frère Roger entfernt.
„Mit der Übernahme des ambulanten Pflegedienstes können wir unser Dienstleistungsangebot in Eningen jetzt komplettieren und zukünftig noch flexibler auf die unterschiedlichen Unterstützungsbedarfe reagieren“, so Regionalleitung Ralf Egenolf-Stohr. Die Keppler-Stiftung weiß das Vertrauen der Familie Weggerle sehr zu schätzen und freut sich, die elf Mitarbeitenden aus den Bereichen Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung begrüßen zu dürfen. „Wir sind zuversichtlich, dass sie die Keppler-Stiftung als interessanten und attraktiven Arbeitgeber erleben werden.“
Erika und Michael Weggerle nehmen einen großen Erfahrungsschatz aus ihrer Selbstständigkeit mit – vor allem die vielfältigen Begegnungen mit Patient:innen, Angehörigen und Kooperationspartner:innen. „Wir sind mit diesen Begegnungen gewachsen und haben uns stets weiterentwickelt. Zu unseren Mitarbeitenden haben wir eine sehr enge und vertrauensvolle Bindung“, so die Gründerin. „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, was man alles schaffen kann. Vieles haben wir aufgebaut und ausprobiert“, fügt Herr Weggerle hinzu, der seine Tätigkeit als stationärer Krankenpfleger ein halbes Jahr nach Gründung beendet hat, um seine Frau im Pflegedienst zu unterstützen. Damals gab es kaum ambulante Angebote, die Nachfrage sei jedoch schon groß gewesen.
Auch wenn sich in den 33 Jahren – vor allem durch die Einführung der Pflegeversicherung – viel im ambulanten Dienst verändert hat, so sei der regionale Bezug und der Anspruch einer professionellen und ganzheitlichen Versorgung für den Pflegedienst bis heute erhalten geblieben. „Wir haben ganze Generationen betreut und wünschen uns, dass die Patient:innen weiterhin gut versorgt werden. Die Mitarbeitenden sollen stets Freude an ihrer Arbeit haben.“
Für das Ehepaar sei der Pflegedienst nicht nur ein Beruf, sondern ihr Lebenswerk gewesen. „Sicher wird uns etwas fehlen“, sagt die gelernte Krankenschwester. Und doch freuen sie sich nun auf die freie Gestaltung der Zeit mit ihren beiden Kindern, den fünf Enkelkindern und Freunden, ohne Bereitschaftshandy als ständiger Begleiter.